Gehmeditation – Wie man durch Bewegung zur Ruhe kommt

Share on whatsapp
Share on email
Share on facebook
Share on linkedin

Meditation findet klassischerweise im Sitzen statt. Im Meditationssitz auf dem Boden oder einem Meditationskissen. Während der Meditation praktizieren wir Achtsamkeit und fokussieren uns auf den Moment. Doch viele Menschen fällt es schwer sich zur Meditation hinzusetzen und zur Ruhe zu kommen. Zum Glück gibt es die Möglichkeit der Gehmeditation. Bist du auch mehr ein Bewegungsmensch? Dann bist du hier genau richtig.

Gehmeditation – Was ist das?

Meditation im Gehen ist eine Variante zu meditieren, die nicht sehr verbreitet ist, aber großes Potenzial für die Meditation im Alltag mitbringt. Meditation im Gehen funktioniert genau wie andere Achtsamkeitsmeditationen im Sitzen oder Liegen. Wir fokussieren uns auf den jetzigen Augenblick. Während man sich im Sitzen häufig auf die Atmung fokussiert, konzentrieren wir uns bei der Gehmeditation auf das Gehen selbst. 

Wenn wir uns normalerweise bewegen, dann denken wir nicht darüber nach, welchen Fuß wir wo hinsetzten. Wir überlegen, wo es hingehen soll und der Körper bewegt sich einfach. Im Laufen selbst sind wir mit den Gedanken dann schon ganz woanders. Die Gehmeditation im Kontrast kannst du dir wie eine aktiv kontrollierte Bewegung vorstellen. Dein gesamter Fokus liegt auf der Bewegung der Beine und des Körpers. Volle Konzentration wie sich deine Beine Bewegen und wie sich das Laufen anfühlt.

Warum im Gehen meditieren?

Die Gehmeditation zeigt sich als sehr alltagstauglich und effektiv. Wie für jede andere Art der Achtsamkeitsmeditation auch, gibt es jede Menge Forschung, die die positiven Aspekte wissenschaftlich untermauern. Meditation hilf nachhaltig Stress und Ängste abzubauen. Es fördert die Gesundheit, deine Beziehungen und macht dich glücklicher. All diese positiven Aspekte der Meditation treffen genauso auch auf Gehmeditation zu. 

Gehmeditation Vorteile

Der Hauptgrund warum viele Menschen Meditation mal ausprobieren, dann aber nicht regelmäßig meditieren, ist, dass ihnen die nötige Routine und Ruhe fehlt. Die ist bei sitzender Meditation wichtig. Die Gehmeditation bietet dagegen große Chancen, dass wir sie in bestehen Gänge im Tagesablauf integrieren.

Gehmeditation Anleitung und Übung

Sich beim Spazieren oder generell beim Gehen voll auf den Moment zu konzentrieren erfordert ein bisschen Übung. Wie bereits in weiteren Beiträgen über Meditation für Anfänger beschrieben. Die Übung selbst, ist dass, was uns im Alltag voranbringt und die positiven Effekte begünstigt. 

Das ist ganz wichtig. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn wir uns während der Meditation nicht auf das Gehen konzentrieren können und die Gedanken abschweifen zum nächsten Termin. Wichtig ist, dass wir das Abschweifen realisieren und die Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Bewegung und das Gehen setzen.

1. Wo meditiert man im Gehen?

Am besten gehst du für die Meditation nach draußen. Für Anfänger ist es am leichtesten, wenn man sich einen bekannten Weg, idealerweise in einer Grünanlage als Ort aussucht. Straßenlärm, Menschenmengen oder Hinternisse fordern unsere Aufmerksamkeit und gestalten die Gehmeditation gerade für Anfänger schwieriger. Im Urlaub kann sich der Strand eignen (je leerer desto besser).

2. Wann meditiert man im Gehen?

Wenn man etwas neues ausprobiert und langfristig in seinen Alltag integrieren möchte, dann ist es sinnvoll sich eine Routine aufzubauen. Egal welche Art der Meditation. Meditation im Gehen eignet sich gut für den Start in den Tag. Weniger der Zeitpunkt, selbst, mehr die Routine ist relevant.

Wenn es besser passt nach dem Mittagessen oder nach Feierabend einen Spaziergang zu machen, oder du bereits regelmäßig nach dem Essen einen Spaziergang machst, dann knüpfe doch an diese Gewohnheit an.

Der Anfängertipp, die Gehmeditation auf den Morgen zu legen ist damit begründet, dass dir morgens meistens noch nicht so viele Gedanken durch den Kopf geistern. Zusätzlich stimmt sich der Kopf so morgens bereits auf die Achtsamkeit ein und man kann die positiven kurzzeitigen Effekte mit in den Tag nehmen.

Weiter gilt aber, einmal ist besser als gar nicht. Selbst 5 Minuten können einen positiven Effekt haben. Im Supermarkt, auf dem Weg zum Bus oder zur Arbeit. Gehmeditation lässt sich zu jeder Zeit ausführen. Für Anfänger ist es aber am sinnvollsten sich eine bestimmte Routine aufzubauen. Zum Beispiel. Gehmeditation jeden Morgen auf dem Weg zur U-Bahn.

Gehmeditation Situationen

3. Wie meditiert man im Gehen?

Aber wie meditiert man denn im Gehen? Im Grunde musst du einfach nur diese Schritte befolgen:

  1. Kein Multitasking. Es wird gegangen, sonst nichts. Keine Musik im Ohr, kein Smartphone in der Hand, keine Unterhaltung, keine Tagträume.
  2. Die Gedanken sind beim Gehen. Achte auf deine Bewegung. Beobachte wie sich dein Körper beim Gehen verhält.
  3. Falls deine Gedanken abgelenkt werden (zum Beispiel durch Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft. Oder durch etwas das wir sehen.) dann versuch es zu bemerken und gedanklich zum Gehen zurückzukommen.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es verschiedene Arten der Gehmeditation gibt. Zum einen die, die von buddhistischen Mönchen in Asien praktiziert wird, Bewegungsorientierte Praktiken, die mehr an Yoga oder Qi Gong Übung erinnern und zum anderen die moderne Praxis, die im Westen alltagsnah praktiziert wird. Ich werde hier alle kurz vorstellen. Alltagstauglicher ist auf alle Fälle die westliche Anwendung der Gehmeditation.

Chi Kung Gehmeditation

In diesem Video können wir uns ansehen, wie die Gehmeditation im Chi Kung (Verwandt mit Qi Gong) durchgeführt wird. Hier geht es sehr stark um den Bewegungsablauf. Die Geistige Haltung spielt eine etwas untergeordnete Rolle. 

Geführte „modernisierte“ Gehmeditation

Maria Boettcher von Du hast Pause beschreibt in diesem Video sehr schön, was du alles beachten solltest. Diese geführte Meditation dient zum einen, um die Gehmeditation zu verstehen und kann gleichzeitig auch als Audiounterstützung während der Meditation genutzt werden.

Es wird nochmal betont, dass die Bewegung des Gehens möglichst natürlich sein soll. Du sollst nicht besonders langsam oder schnell laufen.

Axel-Autor-DickerBuddha

Axel Grünert

autor bei dickerbuddha

Axel meditiert seit 2010 mal mehr, mal weniger. Achtsamkeit ist für ihn nicht nur die Meditation, sondern eine Lebenseinstellung. 

Kontakt: axel@dickerbuddha.de