Meditationsmusik – während der Meditation Musik hören?

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Im Meditationsbereich gibt es 2 verschiedene Lager. Die einen meditieren im Stillen, die anderen meditieren mit Musik. Wir wollen uns heute mit dem musikalischen Lager befassen. Was sind die Vorteile vom Meditieren mit Musik?

Wir wollen uns damit beschäftigen was Meditationsmusik überhaupt ist, warum manche Menschen während der Meditation Musik hören und welche Meditationsmusikarten es gibt. Im Artikel habe ich dann gleich einige Musikbeispiele für dich verlinkt.

Was ist Meditationsmusik?

Meditationsmusik ist Musik, die dich beim Meditieren unterstützt. Um dazu beizutragen den Geist zu beruhigen und im Moment zu sein, zeichnet sich Meditationsmusik durch Gleichmäßigkeit aus. Sie entspannt und bewirkt einen langsameren Herzschlag. Starke Schwankung in der Tonlage, im Rhythmus oder in der Lautstärke werden dir bei Mediationsmusikkompositionen nicht begegnen.

Meditationsmusik wird außerdem die Musik genannt, die beim Meditieren erzeugt wird. Darunter fallen Gong-Schläge, Gesänge (Chanting) und so weiter. In diesem Artikel werden wir nicht weiter auf diese Art der Musik eingehen, sondern uns auf die Musik zur Unterstützung der Meditation fokussieren.

Warum mit Musik meditieren?

Musik ist eine der ältesten gemeinsamen Errungenschaften der Menschheit. Schon während der Steinzeit war es den Stämmen wahrscheinlich brauch gewesen als Gemeinschaft etwas zu singen, zu musizieren oder anhand einer Melodie zu summen. Dies kommt nicht von ungefähr, da die Musik im Gehirn Oxytocin ausschüttet – ein Bindungshormon, welches für Glücksgefühle und Wohlbefinden sorgt.

– zaubr.de

Der Einfluss von Meditationsmusik auf Körper und Geist lässt sich messen. Die Gehirnwellen schwingen in einer anderen Frequenz, der Herzschlag wird verlangsamt und die Atmung gleichmäßig. All das lässt sich natürlich auch ohne Musik erreichen, aber mit der Hilfe der Musik klappt das häufig schneller und dauerhafter.

Meditation mit Musik – die Vorteile

  • Keine Störgeräusche aus der Umgebung wahrnehmbar. Meditation ist auch in geräuschintensiven Bereichen möglich
  • Musik dient als Timer für die Dauer der Meditation
  • Konzentration auf Musik als Alternative zum Atem
  • Aktive Entspannung der Muskulatur, Reduzierung der Herzfrequenz

Meditation mit Musik – die Nachteile

  • Abspielgerät (z.B. Smartphone + Kopfhörer) notwendig.
  • Die Musik kann dich von deiner Meditationsübung ablenken.

Meditationsmusik – Varianten und Beispiele

Atmosphärische Hintergrundmusik

Die gängigste Meditationsmusikrichtung ist die atmosphärische Hintergrundmusik. Sie ist angenehm, ruhig und melodisch. Die Musikstücke enthalten Töne aus der Natur wie Vögel, Regen oder brechende Wellen. Gerade für uns Stadtmenschen sind diese Laute besonders und bringen uns in einen entspannten Zustand, den wir mit Freiheit assoziieren.

Abwandlungen dieser reinen Naturmusikstücke kommen über Varianten mit Panflöten oder Klangschalen.

Klassische Musik

Viele Menschen meditieren zu klassischer Musik. In der Regel gibt es hier keinen Gesang. Die Melodie ist harmonisch und lädt zum Entspannen ein.

Beispiele für Komponisten der Klassik deren Stücke sich zum Meditieren eignen sind Bach, Beethoven, Brahms, Chopin, Debussy, Dvorak, Händel, Haydn, Mozart, Schubert, Schumann und Vivaldi.

Natürlich sind hier viele bekannte Lieder dabei, mit denen man vielleicht emotionale Momente verbindet und die einen von der Meditation eher abhalten, als sie zu fördern. Trotzdem sehr entspannend. Ausprobieren lohnt sich.

Klangschalenmusik

Diese Musikform ist zum Beispiel in Indien und im Himalaya sehr verbreitet (heute vor allem in Tibet). Die Klangschalen werden wie Glocken geschlagen. Man kann sie aber auch durch Reibung in Schwingung versetzen. Ihr Klang wirkt beruhigend und entspannend. Der gesundheitliche Effekt der Schwingung wird außerdem in der alternativmedizinischen Klangtherapie angewandt.

Hier ist ein sehr beruhigendes Beispiel für Meditationsmusik aus Klangschalen.

432 Hz Meditationsmusik

Im Zusammenhang mit Meditationsmusik kommt auch häufig der Begriff 432 Hz auf. Vor allem in der esoterischen bzw. metaphysischen Szene wird hierüber viel diskutiert. Einige Menschen schreiben dieser Art von Musik heilende Kräfte zu. Die Frequenz sei kosmisch harmonisch da die Erde selbst in einer hierzu verwandten Frequenz um die Sonne rotiert.

Im Gegensatz zur üblichen 440 Hz Musikfrequenz ist die 432 Hz Frequenz etwas langsamer. Wissenschaftlich konnte ein positiver Effekt dieser Frequenz auf den menschlichen Körper bisher nicht nachgewiesen werden.

Wer sich dennoch für das Thema interessiert, den kann ich auf diese Seite über 432Hz Musik verweisen, wo das Thema etwas ausführlicher aber dennoch sachlich beleuchtet wird.

Ob es nun positive Effekte hat oder nicht, schaden tut es sicher nicht. Schau doch mal speziell nach 432 Hz Musik und mache einen persönlichen Test. Ob Placebo oder höhere Macht, am Ende geht es ja nur darum, dass es uns gut geht.

Meditation mit Binauralen Beats

Binaurale Beats gehören in der Meditationsmusikszene sicher noch zu den Geheimtipps. Zum Hintergrund: Es kann wissenschaftlich gezeigt werden, dass das Gehirn über den Tagesverlauf in bestimmten Wellenlängen schwingt. Während man wach, aktiv und konzentriert ist stellt sich eine Beta-Frequenz von 14 bis 21 Hz ein. Während der Körper ruhig ist und der Kopf sich entspannt verlangsamt sich das Gehirn auf eine Alpha-Frequenz von 7 bis 14 Hz. In diesem Zustand ist man auch in kreativen oder intuitiven Phasen. Während der Traumschlafphase verringert sich die Schwingung im Gehirn nochmal auf ein Theta Level (4-7 Hz). Im Tiefschlaf geht es noch weiter runter auf <3,5 Hz. Hier fährt der Kopf fast komplett runter.

Während der Meditation gelangt der Kopf zuerst in einen Alpha (7-14 Hz) Zustand, wobei er dabei komplett wach und konzentriert bleibt. Wenn man in einem tiefen meditativen Zustand ist, verlangsamen sich die Schwingungen im Gehirn nochmals auf ein Theta Level (4-7 Hz). Diese Zustände zu erreichen ist völlig normal, aber mit harter Arbeit und konsistentem Training verbunden.

Binaurale Beats helfen dem Gehirn in diese langsamere Schwingung zu kommen. Man bedient sich dabei aus der technischen Trickkiste. Dem Gehirn werden über die Ohren unterschiedliche Frequenzen zugespielt, sodass sich im Kopf eine Interferenz bildet und das Gehirn in einer dritten Schwingung (Alpha-Schwingung) schwingt. Die Frequenz der Musik im linken Ohr ist damit ganz leicht unterschiedlich zu der Frequenz im rechten Ohr. Das ganze funktioniert deshalb auch nur über Kopfhörer, da sich die Schallwellen sonst schon vor dem Eintritt in die Ohren mischen würden. Die nachfolgende Grafik versucht das ganze nochmal zu veranschaulichen.

Binaural-Beats-Meditationsmusik

Omharmonics bietet wohlklingende Musikstücke die auf dieser Technologie basieren an. Hier ist ein 15-minütiger Demotrack zum Anhören. Der Track geht los bei Minute 2:50. Den gleichen Track gibt es auch auf YouTube oder im kostenlosen Einführungskurs von Omharmonics. Weitere und längere Musik kann man ebenfalls kaufen.

Diese dritte neue Frequenz entsteht ausschließlich im Gehirn. Damit lassen sich einfach höhere Bewusstseinsstufen erreichen. Regelmäßige Übung bringt den Kopf schneller in entspannte Zustände, was zu erhöhter Konzentration und besserem Schlaf führt.

Die richtige Meditationsmusik auswählen

Wie die oben beschriebenen Musikarten gezeigt haben kann es durchaus schwierig sein sich für das richtige zu entscheiden. Die Wahl ist einmal technischer Natur zwischen binauralen Beats, 432 Hz, 440 Hz, dann aber zusätzlich inhaltlich zwischen instrumentaler Musik, Naturgeräuschen, Gesängen, usw.

Bei deiner Wahl solltest du aber folgendes beachten. Gute Meditationsmusik beruhigt deinen Geist. Auch wenn deine Lieblingsmusik vielleicht Jazz, Klassik, Deep House, oder die aktuellen Charts sind, die Erfahrung zeigt, dass Text sowie Schwankung in Rythmik, Lautstärke und Melodie deinen Kopf eher ablenken und stressen als ihn zu beruhigen.

Es ist natürlich nicht verboten zur Lieblingsmusik zu meditieren, aber die Musik wird dich wahrscheinlich an bestimmte Ereignisse oder Menschen erinnern, was wiederum zu Emotionen führt, die deine Meditationsübung unterbrechen.

Mein persönlicher Rat ist, sich ein bestimmtes Lied oder Musikstück zu nehmen und dann regelmäßig damit zu meditieren.

Suche dir ein Stück, dass du im Alltag nicht hören würdest. Der Klang der Musik konditioniert dich dann automatisch in den meditativen Zustand.

Axel-Autor-DickerBuddha

Axel Grünert

autor bei dickerbuddha

Axel meditiert seit 2010 mal mehr, mal weniger. Achtsamkeit ist für ihn nicht nur die Meditation, sondern eine Lebenseinstellung.