Heutzutage sind wir so gut vernetzt, wie noch nie. Ironischerweise ist jedoch auch die Zahl an Menschen, die regelmäßig Einsamkeit empfinden, in den letzten Jahren immer weiter gestiegen.
Gerade in der heutigen Zeit der sozialen Isolation steigt die Zahl der Betroffenen noch weiter an. Einsamkeitsgefühle, oft begleitet von Traurigkeit und Melancholie machen sich in der Gesellschaft breit.
Das Gefühl der Einsamkeit ist nicht nur erdrückend, sondern kann auch einige negative Folgen nach sich ziehen. In schlimmen Fällen führt der Zustand sogar zu einer Depression.
Glücklicherweise muss es jedoch nicht so verlaufen. In diesem Artikel erkläre ich, woher das Gefühl kommt und verrate dir die effektivsten Methoden, um Einsamkeit überwinden zu können.
Der Unterschied zwischen einsam und allein
Bevor wir uns in das Thema vertiefen, ist es äußerst wichtig, den Unterschied zwischen den Begriffen “einsam” und “alleine” hervorzuheben.
Bestimmt kennst auch du Menschen, die “Alleingänger” sind. Sie genießen die Zeit mit sich selbst und verspüren dabei keine Traurigkeit, sondern streben eher nach dem Alleinsein.
Der Zustand der Einsamkeit, hingegen, bezieht sich auf die Differenz zwischen den sozialen Kontakten, die du gerne hättest und jenen, die du besitzt.
Somit können wir festhalten, dass Beliebtheit oder Popularität nicht das Gegenteil von Einsamkeit darstellt.
Du kannst beliebt und von Freunden umgeben sein und dich trotzdem einsam fühlen. Hier geht es eher um die Tiefe und Intensität deiner Beziehungen, als um deren Anzahl.
Wie entsteht Einsamkeit?
Der menschliche Verstand mag das Bekannte. Wir sehen uns nach Bekannten Dingen, weigern uns, die Komfortzone zu verlassen und finden uns immer wieder in ähnlichen Situationen wieder.
So sind Menschen, die zum Beispiel ohne Eltern aufgewachsen sind, oft auch im Erwachsenenalter noch einsam.
Doch das ist nicht die einzige Ursache. Manchmal bedingen Lebensumstände das ungewollte Alleinsein. Scheidungen, Trennungen, Umzug in eine neue Stadr und die soziale Isolation sind nur einige Beispiele.
Außerdem tendieren Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl eher dazu, einsam zu sein. Aufgrund ihrer Selbstzweifel haben sie Schwierigkeiten Kontakte zu knüpfen und sich gegenüber neuen Bekanntschaften zu öffnen. So landen sie oft ungewollt in der Einsamkeitsfalle.
Wann fühlt man sich einsam?
Das Gefühl der Einsamkeit entwickelt sich, wenn du nicht mit deinen sozialen Kontakten zufrieden bist.
Entweder reichen die Beziehungen nicht aus, oder sie gehen nicht tief genug. Oft wird die Einsamkeit von Scham und Verletzlichkeit begleitet. Aus diesem Grund zieht sich der Betroffene noch weiter zurück – ein Teufelskreis entsteht.
Einsamkeit betrifft jede Altersgruppe. Sowohl im jungen als auch im höheren Alter berichten Menschen davon, einsam zu sein. Spannend ist, dass jüngere Generationen öfter von Vereinsamung berichten als Personen im Mittleren und hohen Alter.
Wie erkennt man Einsamkeit?
Das Gefühl einsam zu sein kann sich in vielerlei Facetten äußern.
Traurigkeit, ein Gefühl der inneren Leere und Bedeutungslosigkeit sind ständige Begleiter.
Weitere Symptome der chronischen Einsamkeit können sein:
- Mangel an Energie und Motivation
- Schlechter Schlaf, Schlaflosigkeit
- Schlechtes Immunsystem – du wirst oft krank
- Gehirnnebel, Konzentrationsschwäche
- Appetitmangel
- Selbstzweifel, Hoffnungslosigkeit
- Körperliche Schmerzen, Gelenkschmerzen
- Unruhe, Angst
- Missbrauch von Alkohol, Drogen oder Medikamenten
- Shopping Sucht
- Binge Watching von Filmen und Serien
- Verlangen nach physischer Wärme (heiße Getränke, Decken usw.)
- Erhöhtes Stressempfinden
Was sind Folgen der Einsamkeit?
Einsamkeit kann sich langfristig sowohl auf die Psyche, als auch auf den Körper auswirken. Zu den häufigsten gesundheitlichen Folgen gehören:
- Depressionen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle
- Fortschreiten oder Einsetzen von Alzheimer
- Verminderte Gedächtnis-, Konzentrations- und Lernfähigkeiten
- Asoziales Verhalten
- Veränderte Gehirnfunktion
- Vorzeitiges Altern
- Diabetes
- Chronischer hoher Cholesterinspiegel
Was tun gegen Einsamkeit?
Wir Menschen sind soziale Wesen und wollen streben nach Anschluss und tiefen Beziehungen.
Studien fanden heraus, dass das vor allem Personen, die alleine wohnen, von physischen Einschränkungen betroffen sind oder ein nur kleines soziales Netzwerk haben, eher von Einsamkeit betroffen sind.
Verheiratete, gut gebildete und Menschen mit einem höheren Einkommen hingegen, fühlen sich nur selten einsam.
Doch was kannst du tun, um deine Einsamkeit zu überwinden, um wieder in ein “normales” Leben zu finden?
Zunächst ist es super wichtig herauszufinden, warum du dich einsam fühlst.
Mangelt es dir an Selbstbewusstsein? Sind deine Beziehungen nicht so intensiv, wie du es gerne hättest, oder sogar toxisch?
Bist du vor einer kurzen Zeit in eine neue Stadt gezogen und kennst hier noch niemanden?
Oder fühlst du dich alleine, weil du ständig im Home-Office bist und dir der Austausch mit Kollegen fehlt?
Um den richtigen Ansatz für dein Problem zu finden, musst du dir an erster Stelle bewusst machen, was deine persönliche Ursache dafür ist. Erst dann kannst du loslegen und aktiv dagegen steuern.
Gute Freunde helfen, Einsamkeit zu überwinden
Fühlst du dich, trotz eines großen Freundeskreises einsam?
Dann liegt es möglicherweise daran, dass die Qualität deiner Freundschaften nicht ausreicht. Konzentriere dich darauf, deine Beziehungen zu vertiefen. Nur drei bis vier gute Freunde reichen nämlich aus, um das Gefühl der Einsamkeit zu besiegen und ihre gesundheitlichen Folgen zu reduzieren.
Scham ablegen und Einsamkeit akzeptieren
Der Gedanke daran, dass du mit deinem Anliegen nicht alleine bist, kann dir helfen.
Du musst wissen, dass es viele Menschen auf der Welt gibt, die im selben Moment das Gleiche empfinden, nämlich die Trauer über das Alleinsein. Es handelt sich um eine ganz natürliche Emotion, die zwar unangenehm ist, jedoch überwunden werden kann.
Fast die Hälfte der Deutschen fühlt sich zumindest manchmal einsam. Und das, obwohl wir durch soziale Netzwerke vermeintlich immer besser miteinander vernetzt wären.
Sich einsam zu fühlen ist in der heutigen Gesellschaft so gängig, wie noch nie zuvor. Es gibt also keinen Grund dafür, sich für den Gefühlszustand zu schämen.
Viel mehr ist es nun an der Zeit, den Zustand der Einsamkeit zu realisieren und dies als Zeichen dafür zu nehmen, dass sich etwas in deinem Leben ändern muss.
Bestehende Beziehungen pflegen und nähren
Einsamkeit kann dich dazu bringen, Beziehungen zu vernachlässigen, obwohl sie das sind, wonach du dich am meisten sehnst.
Du musst dich aktiv daran erinnern, diese Beziehungen zu nähren, um deine Einsamkeit zu überwinden.
Vor allem Anfangs kann es schwierig sein, über den eigenen Schatten zu springen und die Initiative zu ergreifen.
Diese Tipps können dir dabei helfen, deine bestehenden Beziehungen zu pflegen.
- Setze dir einen Reminder, um einen alten Freund in regelmäßigen Abständen anzurufen.
- Lade einen Freund zum gemeinsamen Kochen ein.
- Nutze Social Media, um wieder Kontakt zu alten Bekanntschaften aufzunehmen.
- Unterhalte dich möglichst oft mit deinen Nachbarn.
Ein Hobby finden und Einsamkeit überwinden
Langweile kann das Gefühl der Einsamkeit verschlimmern. Manchmal kommt der Gedanke “ich fühle mich einsam” auf, obwohl man sich eigentlich nur langweilt.
In jedem Fall kann eine soziale Beschäftigung dabei helfen, Einsamkeit zu besiegen.
Finde ein Hobby, das dich von deiner Vereinsamung ablenkt und dir nicht nur Freude, sondern auch neue Bekanntschaften bringt.
Du liebst es, Fotos zu machen? Dann frage doch in deinem Bekanntenkreis, ob sich jemand für ein Shooting bereitstellen würde.
Gärtnern ist deine Leidenschaft? Finde eine Gruppe, der du beitreten kannst.
Es gibt so viele Vereine, AGs und selbstorganisierte Gruppen da draußen. Finde eine Beschäftigung, der du nachgehen möchtest und informiere dich im Internet über passende Veranstaltungen. So, hast du die Möglichkeit, neue, spannende Bekanntschaften zu machen und fühlst dich nicht mehr allein.
Positive Glaubenssätze und Affirmationen gegen Einsamkeit
Vor Allem, wenn du viele negative Emotionen, wie Einsamkeit und Traurigkeit erlebst, neigst du dazu, dir selbst schlecht zuzusprechen, denn der Verstand sucht immer das Bekannte.
Selbstzweifel tauchen auf und alle negativen Glaubenssätze kommen zum Vorschein.
“Ich hasse mein Leben”, “keiner mag mich”, “Ich sterbe vor Einsamkeit” sind Gedanken, die hochkommen. Damit machst du das negative Gefühl nur noch schlimmer.
Nun mangelt es dir also nicht nur an Beziehungen, sondern auch an Selbstbewusstsein.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, zu handeln und diese Glaubenssätze möglichst schnell aufzulösen.
Beobachte bewusst deine Gedanken und die Art und Weise, wie du zu dir selbst sprichst und wende positive Affirmationen an, um dich selbst zu ermutigen.
Dies ist zwar eine langwierige, jedoch sehr effektive Methode, um negative Emotionen langfristig zu verbannen.
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Finde eine ehrenamtliche Beschäftigung
Es gibt viele Tätigkeiten, die glücklich machen können. Die ehrenamtliche Arbeit jedoch wirkt sich stark positiv auf die Lebenszufriedenheit aus und befreit sogar von Depressionen. Lese mehr dazu hier.
Durch die ehrenamtliche Tätigkeit hast du nicht nur die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag für die Welt, andere Menschen, oder Tiere zu leisten. Du kannst auch Bekanntschaften schließen, die ähnliche moralische Ansichten, Werte und Interessen besitzen. Gesprächsstoff lässt sich leicht finden und nicht selten entstehen so die tiefsten und schönsten Freundschaften.
Außerdem versammeln sich bei einer ehrenamtlichen Beschäftigung alle Menschen, um einer bestimmten Aufgabe nachzugehen. So ist die Umgebung, vor allem für Introvertierte und Schüchterne, weniger beängstigend.
Technologie Detox gegen das Alleinsein
Technologie ist eine Medaille mit zwei Seiten, so viel ist klar. Einerseits verbindet sie Menschen und macht uns das Leben in vielen Bereichen einfacher. Andererseits macht sie es uns einfach, andere wichtige Dinge, im richtigen Leben zu verpassen. Die Beziehung zu wirklichen Freunden, aber auch zu uns selbst kommen dadurch oft zu kurz.
Probiere doch Mal einen Technologie- oder zumindest einen Social Media Detox aus.
Gehe hin und wieder ohne dein Smartphone raus und mache es dir zum Ziel, dich mit mindestens einer Person zu unterhalten. Auch, wenn es Anfang nur ein freundliches “Hallo” ist, es geht darum, sich zu überwinden und kleine Schritte zu gehen. Vielleicht gewinnst du ja dadurch sogar eine nette Bekanntschaft.
Ein Haustier kann gegen das Alleinsein helfen
Vor Allem, für diejenigen, die alleine wohnen, kann die Einsamkeit besonders unerträglich sein.
Ein Haustier, und damit ein pelziger Freund, der immer bei dir ist, kann deine Verbindung zur Außenwelt wieder stärken und dich mit positiver Energie aufladen.
Haustiere bringen eine Menge Vorteile für die mentale Gesundheit mit sich. Wer zu Hause von einem Vierbeiner erwartet wird, fühlt sich demnach weniger einsam. Außerdem kann man beim Gassigehen eine Menge neuer Leute kennenlernen.
Aber Achtung: Haustiere bringen auch eine Menge Verantwortung mit sich.
Deshalb solltest du dir gründlich überlegen, ob du bereit bist, ein Haustier zu pflegen. Ein Hund oder eine Katze werden dir für viele Jahre treue Freunde sein. Doch auch du solltest in der Lage sein, dies zu erwidern und alles dafür zu tun, dass dein Vierbeiner ein schönes Leben bei dir hat.
Mithilfe von Hypnosetherapie Einsamkeit überwinden
Solltest du merken, dass du nicht allein gegen deine Gefühle der Einsamkeit ankommst, so solltest du eine Therapie oder Hypnosetherapie in Erwägung ziehen.
Ein Experte wird dir dann helfen können, die Gründe für deine Einsamkeit zu entschlüsseln und unterstützt dich dabei, diese zu überwinden. Gemeinsam findet ihr dann einen Weg zurück in ein glückliches und erfülltes Leben.
Asja Pyzhova
Dickerbuddha Autorin
Asja liebt und lebt die Themen Persönlichkeitsentwicklung, gesunde Lebensführung und Spiritualität. Sie teilt ihr Wissen und ihre Erfahrungen super gern und ist stets auf der Suche nach neuer Inspiration.