Meditation kann grundsätzlich in jeder Haltung ausgeübt werden. Klassisch ist die Meditation im aufrechten Sitz. Andere Formen sind im Liegen, im Stehen oder im Gehen. Meditation im Liegen ist nicht immer und nicht für jeden geeignet. In diesem Artikel wollen wir dir alles mitgeben, was du über das im Liegen meditieren wissen musst.
Kann ich im Liegen meditieren? Gehört mit zu den häufigsten Fragen von Meditationsanfängern.
Die einfache Antwort ist: „Ja“.
Doch es ist nicht ganz so einfach. In der Theorie ist das Sitzen die optimale Körperhaltung, weil es die Voraussetzung sowohl für Entspannung als auch für Konzentration bietet. Wie bereits im Beitrag Meditationssitz beschrieben, wollen wir beim Meditieren Körper und Geist in Einklang bringen.
Körper und Geist sollen ruhig und achtsam (das heißt in einem aufmerksamen Zustand) sein.
Ruhig bedeutet nicht nur bewegungslos, sondern ebenfalls entspannt. Viele Menschen fühlen sich im Liegen aber gleich sehr entspannt. Vielleicht zu entspannt, um die zweite wichtige Komponente aufrechtzuerhalten – Achtsamkeit.
Achtsamkeit bedeutet eine gewisse Konzentration im Kopf zu verspüren. Dieser Zustand ist nicht nur wichtig für die meisten Meditationsübungen, sondern es ist auch gleichzeitig die Zielsetzung bei der Meditation.
Wann sollte man im Liegen meditieren?
Generell sollte man die Sitzhaltung dem Liegen vorziehen. Es gibt aber Ausnahmen, bei denen sich die Experten für die Liegemeditation aussprechen. Hast du im Sitzen zu große Probleme deinen Rücken gerade zu halten oder die Knie anzuwinkeln? Fehlt dir die Kraft in Bauch, Rücken und Rumpf um dich lange aufrecht zu halten? Verkrampft dein Rücken oder hast du Schmerzen im Meditationssitz? Wenn ja, ergibt es Sinn für deine Meditation eine andere Haltung einzunehmen.
Meditation im Liegen – Wie liege ich richtig?
Hier gibt es kein richtig oder falsch. Die gängigste Variante ist sich flach mit dem Rücken auf den Boden zu legen. Lege dir eine Matte, harte Matratze oder Decke unter. Um deinen Nacken zu stützen, nutze ein Kopfkissen. Die Beine kannst du nebeneinander, hüftbreit im 90 Gradwinkel anstellen, sodass die Füße flach auf dem Boden stehen. Das nimmt etwas Spannung vom unteren Rücken und ist für längeres Meditieren angenehmer. Du kannst auch eine Rolle unter die Knie legen, um diese Position noch weiter zu unterstützen. Es ist aber auch vollkommen okay, die Beine einfach gerade auszustrecken. Die Beine nicht überschlagen. Das schränkt den Blutfluss ein und kann bei längeren Meditationseinheiten unangenehm sein. Die Arme legst du ausgestreckt aber entspannt parallel zum Körper. Lass die Handflächen nach oben zeigen.
Achte im Liegen darauf, dass du dich während der Meditation nicht bewegen solltest. Such dir also eine Haltung, die du auch für längere Meditationseinheiten bequem findest.
Zieh dir lockere Kleidung an und sorge dafür, dass du nicht frierst.
Wann sollte man nicht im Liegen meditieren?
Wenn Müdigkeit ein Problem für dich ist, kann ich dir versprechen, dass du früher oder später bei der Meditation im Liegen einschlafen wirst.
Die Gedanken schweifen ab von der Übung. Die Augen werden schwer. Ist es jetzt noch schön bequem auf der Matte, hält einen nichts mehr wach. Hier hilft nur noch ausschlafen und es richtig wach nochmal probieren.
Vielleicht probierst du es mal auf einem Meditationskissen!
Auch auf die Meditationsart kommt es an
Es gibt Formen der Meditation die bieten sich eher für die liegende Haltung an als andere.
Negativbeispiele sind Vipassana und Zen Meditation. Hier wird ausdrücklich eine Haltung im Sitzen verlangt. Gerade für Meditationsanfänger.
Entspannungsmeditation zum Beispiel durch geführte Traum- oder Fantasiereisen eignet sich da schon besser. Geführte Meditation gibt es kostenlos in guter Qualität auf YouTube. In dieser Form der Meditation führt eine Stimme dich im Gedanken zu schönen Orten. Emotionen werden erfragt und beobachtet. Dabei lernt man sich selbst besser kennen und befreit sich von Ängsten, Sorgen und Stress.
Eine geführte Chakra Meditation, also eine Meditation, die einem hilft seine Chakren zu öffnen und ins Gleichgewicht zu bringen, kann man ebenfalls gut im Liegen durchlaufen.
Natürlich gilt auch hier der Sitz als Optimum, aber die Ergründung seiner Chakren und seiner damit im Zusammenhang stehender Probleme lässt sich sehr gut im Liegen erzielen.
Axel Grünert
autor bei dickerbuddha
Axel meditiert seit 2010 mal mehr, mal weniger. Achtsamkeit ist für ihn nicht nur die Meditation, sondern eine Lebenseinstellung.