Selbstsabotage: Psychologie, Ursachen und Lösungen

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Das Leben legt uns oft Steine in den Weg, die uns daran hindern, unsere ersehnten Ziele zu erreichen. Doch der größte und schwerste Stein, den wir auf unserem Weg je finden werden – sind wir selbst.
Selbstsabotage passiert, wenn dein Bewusstsein (dir sagt, dass du dich gesünder ernähren sollst) und dein Unterbewusstsein (dich dann in Stresssituationen zum Verschlingen einer ganzen Tafel Schoki bringt) im Widerspruch zueinander stehen.

Es ist meist das Unterbewusstsein, der innere Kritiker, der dich davon abhält deinen Traum zu verfolgen und dich sabotiert. 

Aber sollte das Unterbewusstsein nicht eigentlich auf deiner Seite stehen?

Die Wahrheit ist: Dein Unterbewusstsein will dich nur beschützen und dich vor Schmerzen und Auseinandersetzungen mit inneren Ängsten bewahren. 

Im Zuge dessen hält es uns davon ab, Herausforderungen anzugehen. Wir verzichten auf Erfolge, ohne je verstanden zu haben, wieso.

In diesem Artikel gehen wir der Psychologie hinter der Selbstsabotage auf den Grund. 

Außerdem zeige ich dir fünf erprobte Methoden, die deine unterbewusste Selbstsabotage auflösen und dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen. 

Was ist Selbstsabotage?

Viele Menschen leiden an selbstdestruktivem Verhalten, das sich stark negativ auf ihr Leben auswirkt. 

Die Selbstsabotage wird zur Gewohnheit, die dich davon abhält voranzuschreiten und den gewünschten Erfolg zu erreichen. Doch sie wirkt sich nicht nur auf den persönlichen und beruflichen Erfolg aus. 

Viele betreiben unbewusst Selbstsabotage in der Liebe und in der Beziehung, ohne es je zu bemerken. 

Sich selbst zu sabotieren bedeutet eigentlich nicht anderes, als sich selbst unbewusst Steine in den Weg zu legen. 

Du tust etwas, was im Widerspruch zu deiner eigentlichen Absicht steht. 

Du willst etwas, scheiterst aber immer wieder daran. 

Warum? 

Weil deine tief verankerten, unterbewussten Glaubenssätze dich davon abhalten wollen. 

kaputter zerbrochener blauer Teller auf dem Boden - Selbstsabotage Sabotage Niederlage Fail
Foto von: chuttersnap, Unsplash

Selbstsabotage erkennen

Der erste Schritt um Selbstsabotage zu stoppen ist es, sie zu erkennen. Das ist auch der Schritt, an dem die meisten scheitern. 

Um deine selbstdestruktiven Muster zu erkennen, musst du dein Verhalten für eine Zeit beobachten. 

Lass uns einen kurzen Selbstsabotage Test machen. 

Halte die Augen für folgende Symptome offen: 

Prokrastination 

Anstatt deine Aufgaben anzugehen und Schritt für Schritt deinem Ziel näherzukommen, schiebst du deine Arbeit regelmäßig vor dich hin

Du machst alles im letzten Moment und lässt dir selbst keine Zeit dafür, Fehler zu überarbeiten und letzte Anpassungen vorzunehmen. 

Perfektionismus

Du wartest auf den perfekten Moment, um etwas anzugehen?

Du willst dir erstmal alle Fähigkeiten aneignen, bevor du ein Projekt startest? 

Dann neigst du zum Perfektionismus. Auch das ist ein Ausdruck der Selbstsabotage. Du verfolgst ein unrealistisches Bild, das dich davon abhält, einfach weiterzumachen. 

Perfect, perfekt, perfekt leuchtende Aufschrift an der Wand Perfektionismus
Foto von: Jonathan Hoxmark, Unsplash

Selbstzweifel und negative Denkmuster

Dein innerer Kritiker ist stets an deiner Seite. 

Er erzählt dir, du seist nicht gut/ schlau/ schön genug für dein Ziel. 

Du projizierst deine Fehler und Misserfolge aus der Vergangenheit auf deine Zukunft. Das alles sind negative Glaubenssätze, die es zu überwinden gilt.

Tatsche ist: Diese Denkweise ergibt gar keinen Sinn. 

Du bist gut genug! Du bist schlau genug um anzufangen, um den ersten Schritt zu machen und um besser zu werden. 

Ständiges Ja sagen 

Du willst es alles und immer recht machen. 

Das “Nein” hast du sowohl im Job, als auch privat schon längst aus deinem Wortschatz verbannt. 

Du hast Angst andere zu verletzen, möchtest stets von allen gemocht werden und stellst ihre Bedürfnisse vor die eigenen. 

Das hält dich davon ab an deinen eigenen Wünschen zu arbeiten.

Auf Dauer ist das eine sehr ungesunde Art zu Leben und kann sogar zu Depression führen. 

Selbstsabotage Psychologie: Ursachen und Lösungen

In der menschlichen (ziemlich primitiven) Psychologie gibt es mehrere Ursachen der Selbstsabotage. 

Wie ich bereits erklärt habe, ist es das Unterbewusstsein, das dich eigentlich beschützen will, indem es dich von neuen Erfahrungen und Handlungen außerhalb der Komfortzone abbringt.

Im Folgenden erkläre ich die drei Hauptursachen der Selbstsabotage deines Unterbewusstseins.

junge Frau schaut in den Spiegel leidet an Selbstsabotage und Manipulation
Foto von: Elijah O'Donnell, Unsplash

1. Selbstsabotage stoppen: Mache das Unbekannte bekannt

Wir Menschen streben meist nach einem Gefühl der Sicherheit. Es gehört zu unseren Grundbedürfnissen

Für unser Unterbewusstsein gehören Dinge, die wir schon kennen zu der Komfortzone. 

“Das Bekannte gibt mir Sicherheit” lautet hier das unterbewusste Motto. 

Bestimmt hast du schon ein Mal ein kleines Kind beobachtet. Ist dir aufgefallen, dass es immer den gleichen Zeichentrick schauen, dieselbe Gute-Nacht-Geschichte hören und immer das gleiche Spielzeug bei sich tragen will? 

Das genau ist der Ausdruck des unterbewussten, menschlichen Denkens. 

25, 40 oder 60 Jahre später findest du dich in deinem Leben wieder und bemerkst, dass du dich immer wieder den gleichen Typ Mensch verliebst. 

Du hast so viele Jahre auf der Couch verbracht, dass du vergessen hast, dass dein Körper für das Laufen und Bewegen kreiert ist. 

Du hast so viele Misserfolge im Job erlebt, dass du gar nicht mehr erwartest, dass es je anders werden könnte. 

Es ist eine Tatsache, dass du darauf programmiert bist, immer wieder zu dem zurückzukommen, das dir bekannt ist und das, was unbekannt ist zu vermeiden. 

Hier kommt aber noch eine weitere Tatsache. 

Du kannst alles, was du willst, bekannt machen und so die Selbstsabotage auflösen. 

Ein Beispiel, das ich in meiner Praxis sehr oft beobachtet habe, ist Selbstkritik. 

Menschen, die selten Lob erfahren haben, kennen es nicht anders. Kritik ist ihnen, im Gegensatz zu Lob und Anerkennung bekannt und folglich neigen sie dazu, sich ihr ganzes Leben lang selbst zu kritisieren. 

Sie entmutigen und sprechen sich nur Negatives zu. Das ist ihre Art der Selbstsabotage. 

Die Lösung ist aber so simpel, wie genial: Mache das Unbekannte bekannt. 

Es dauert im Durchschnitt 66 Tage, um eine Gewohnheit aufzubauen

Je nachdem welches Verhalten oder Denkmuster du verändern möchtest, bist du nur 66 Tage davon entfernt. 

Ob Selbstlob und ein starkes Selbstbewusstsein durch positive Affirmationen oder Gewichtsreduktion durch Zuckerreduktion. In ca. 66 Tagen kannst du das Unbekannte in Bekanntes umwandeln und dein Unterbewusstsein so austricksen. 

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2. Selbstsabotage überwinden: Angst vor Ablehnung ablegen

Die zweite Selbstsabotage Ursache, auf die ich eingehen möchte, ist ebenso tief in unserer menschlichen Natur verankert. Es handelt sich um die Angst vor Ablehnung

Noch vor 500 Jahren konnte Ablehnung und Zurückweisung lebensgefährlich werden. Wir lebten in Stämmen. Wurde man aus seinem Stamm verbannt, erlebte man ein Schicksal, das dem Tode gleichzusetzen war. 

Auch als Baby können Zurückweisung und Ablehnung lebensgefährlich werden. Wir sind auf unsere Eltern (oder andere Erwachsene) angewiesen, um überleben zu können. 

Wir kommen also mit der Angst vor Ablehnung auf die Welt. Sie begleitet und bis in das Erwachsenenalter und führt nicht selten dazu, dass wir uns selbst sabotieren.

Junger Mann sitzt nachdenklich am Tisch Selbstsabotage Angstzustände Stress
Foto von: Andrew Neel, Pexels

Doch auch hier gibt es eine gute Nachricht, die dir dabei helfen wird, Selbstsabotage zu stoppen. 

Heutzutage sind wir nicht mehr auf das Sicherheitsgefühl angewiesen, dass wir früher in einem Stamm verspürt haben. 

Ablehnung ist zwar noch immer unangenehm, jedoch in keinster Weise lebensgefährlich. 

Nichtsdestotrotz, scheint es so schwierig zu sein, die Angst vor Zurückweisung abzulegen. 

Wir hören z.B.  Liebeslieder, in denen darüber gesungen wird, dass das Leben ohne den Schwarm unmöglich sei.

Aber weißt du was? Das ist gelogen. 

Niemand muss heutzutage aufgrund von Ablehnung sterben. 

Wir wurden alle schon zurückgewiesen. 

Ich wurde zurückgewiesen und ich bin mir sicher, du wurdest es auch. 

Wir kennen alle dieses Gefühl und es ist kein schönes. 

Aber lasse dein Leben nicht von diesem Gefühl sabotieren und bestimmen. 

Hast du z.B. Angst auf die Bühne zu gehen und vor Publikum zu sprechen, weil es nicht ihm gefallen könnte?

Na und? Was ist denn so schlimm daran, wenn es dem Publikum nicht gefällt?

Bei dem Gedanken daran, was schiefgehen könnte, vergisst du ganz darüber nachzudenken, was du gewinnst, wenn es klappt. Du sabotierst dich selbst, indem du das, was du dir wünschst, nicht ein Mal probierst aus Angst, dass es nicht klappt.

Denke doch Mal etwas zurück. Du wurdest schon einige Male in deinem Leben abgelehnt. Ob in der Schule, im Job oder in einer zerbrochenen Beziehung – du kennst dieses Gefühl. 

Und nichtsdestotrotz bist du noch da. Höchstwahrscheinlich hat es sich im Nachhinein sogar als etwas Positives herausgestellt, weil du einen besseren Partner / Job usw. gefunden hast. 

Lege also die unbegründete Angst bewusst ab, denn sie bringt sich in keinster Weise weiter. 

junger Mann findet verzweifelt den Weg aus einem Treppen Labyrinth
Foto von: John T, Unsplash

3. Selbstmanipulation auflösen: Ändere deine Lügen

Die dritte Ursache, aber auch gleichzeitig die Lösung für die destruktive Selbstmanipulation ist die Tatsache, dass du dir selbst ständig Lügen erzählst. 

Ich erkläre es dir: 

Gedanken wie: “Dieser Job bringt mich noch um!”, “Meine Kinder bringen mich auf die Palme!”, “Die Hausarbeit macht mich noch verrückt!”, “Ich bin ein faules Schwein!” kreuzen deinen Verstand immer wieder. 

Vielleicht denkst du das nicht nur, sondern teilst diese Aussagen auch mit anderen und suchst (und findest oft auch) Bestätigung dafür. 

All diese Aussagen sind doch aber Lügen, die du dir immer wieder erzählst, bis du sie selbst glaubst und deine Handlungen demnach anpasst. So sabotierst du dich Tag für Tag selbst. 

Wenn du dich aber schon dafür entscheidest dich ständig zu belügen, dann wähle bewusst bessere Lügen und lenke sie in eine andere Richtung. 

“Ich bin toll”, “Ich kann Probleme einfach bewältigen”, “Mein Stoffwechsel funktioniert wie eine Rakete”, “Herausforderungen auf der Arbeit lassen mich am besten lernen!”, sind Lügen, die du dir von nun an selbst zusprichst

Ja, sie sind (noch) nicht wahr, aber genauso wenig wahr ist ja auch die Aussage, dass dein Job dich umbringt.

Also entscheide dich doch lieber für eine positive, bessere Lüge, die dich voranbringt, anstatt dein Leben und deine Beziehungen zu sabotieren. 

Fazit zur Selbstsabotage

Du siehst, das Unterbewusstsein birgt einige Selbstsabotage Ursachen, doch sie alle lassen sich mit Achtsamkeit und einem bewussteren Leben fangen und umwandeln. So kannst du mit der Zeit lernen, die Selbstsabotage zu verhindern. 

Der erste Schritt um die Selbstsabotage aufzulösen, nämlich die Selbstreflexion, hast du mit dem Lesen dieses Artikels ja schon erledigt. 

Jetzt geht es daran, dir deine Schwächen und Fehler der Vergangenheit zu vergeben und ein neues Kapitel aufzuschlagen. 

Dort fängt ein bewussteres Leben an. 

Ein Leben, das nicht von Angst und negativen Gedanken dominiert wird, sondern eins, in dem du lernst deine Komfortzone zu verlassen und deinen persönlichen Erfolg erzielst. 

Marisa Peer Therapeutin Hypnotherapie RTT

Marisa Peer

Therapeutin & Autorin

Marisa ist eine renommierte Therapeutin, Sprecherin und Bestseller-Autorin. In ihren 30 Jahren Erfahrung in der Hypnotherapie entwickelte sie ihre eigene Methode und wurde als die beste Therapeutin Großbritanniens ausgezeichnet.