Es gibt Tage, da kreisen in meinem Kopf Tausende Gedanken, die ich lieber nicht hätte. Sorgen, To-dos, “was ich damals hätte sagen sollen” usw. Am liebsten würde ich meinen Kopf frei bekommen und einfach an nichts denken.
Das Verrückte daran ist, dass sich dieses Gedankenkarussell noch schneller dreht, je mehr man versucht es loszuwerden. Je mehr du dich in die Unruhe in deinem Kopf steigerst, desto größer wird das Chaos.
Du nimmst deine Probleme von der Arbeit mit nach Hause, grübelst den ganzen Abend darüber und kannst überhaupt nicht entspannen. Es gibt nichts Ungemütlicheres, als ein voller Kopf.
Umso schöner ist es, wenn es dann doch gelingt, die Gedanken zu ordnen und innere Ruhe zu finden. Du wirst glücklicher, kreativer und kannst dich deutlich besser konzentrieren.
Und die Wahrheit ist: Es wird zwar einige Übung in Anspruch nehmen, aber du kannst dir einen freien Kopf “antrainieren”.
Mit den folgenden Tipps und Tricks wirst du deinen Kopf nicht nur sofort frei kriegen können, sondern du lernst auch, wie du auch langfristig dem Monkey Mind entkommst und somit insgesamt weniger gestresst bist.
Warum ist Abschalten manchmal so schwer?
Lass uns einen kurzen Moment darüber nachdenken, warum unser Verstand überhaupt oft so voll ist und nicht abschalten kann.
Offensichtlich sind wir ständig und unaufhörlich am Denken.
Wie viel der Mensch an einem Tag denkt?
Mehr als 6 Tausend Gedanken schweben uns täglich durch den Kopf. Die meisten davon sind übrigens negativ und wiederholend.
Wir springen von einem Gedanken zum Nächsten, ohne den ersten Gedanken abgeschlossen zu haben.
Kein Wunder, denn dein Ego, die Stimme in deinem Kopf, die den inneren Monolog führt, begleitet dich ständig.
Dabei ernährt sie sich von äußeren Einflüssen.
Wenn du also ein Lebensstil führst, bei dem du von einem Termin zum nächsten rast, viele Sachen auf ein Mal vorhast und ständig an deine nächste Aufgabe denkst, entsteht das Gedankenchaos ganz automatisch.
Sobald du dann zwanghaft versuchst an nichts zu denken, fällt es noch schwerer den Kopf frei zu kriegen.
Der Verstand es einfach nicht gewohnt ist, an nichts zu denken.
Die wenigsten können sich unter dem “Nichts” überhaupt etwas (oder nichts) vorstellen.
Wenn ich dir sage, dass du jetzt nicht an einen bunten Pfau denken sollst, wirst du sehr wahrscheinlich genau dies tun.
Du siehst – der Effekt ist genau umgekehrt.
Was das für uns bedeutet ist Folgendes: Anstatt zwanghaft zu versuchen an nichts zu denken, müssen wir versuchen die Aufmerksamkeit, unseren Fokus, auf etwas anderes zu lenken.
Wie kann man den Kopf frei bekommen?
Mache dich bereit, denn es folgen die ersten Schritte zu einem freien Kopf und der inneren Ruhe.
Diese Tipps werden dir dabei helfen, dich sofort aus dem Gedankenkarussell zu befreien.
Einen viel nachhaltigeren Effekt kannst du damit jedoch erzielen, wenn du sie in deinen Alltag integrierst und regelmäßig und konstant übst.
1. Achtsamkeit: Fange deine Gedanken und ersetze sie
Weißt du überhaupt, was du denkst?
Die schockierende Wahrheit ist, dass die meisten Menschen sich ihrer Gedanken nicht ein Mal bewusst sind. Sowohl auf unseren Glaubenssätzen basierte Gedanken, als auch Rituale und Gewohnheiten geschehen im Laufe des Tages auf Autopilot.
Wir merken nicht Mal, dass sie passieren.
Der erste Schritt dazu, den Kopf von unerwünschten Gedanken zu befreien, ist es, sich dieser Gedanken bewusst zu werden.
Achte im Laufe des Tages immer wieder darauf, was du denkst und ob es sich hierbei wirklich um einen bewussten Gedankengang handelt. Meist wird dies nämlich nicht der Fall sein.
Auch wirst du wahrscheinlich merken, dass du deine Gedanken nie im Leben laut aussprechen würdest.
Sobald du es dir bewusst gemacht hast, ist das Schwierigste erledigt. Nun kannst du den negativen Gedanken reflektieren und gegen einen positiven austauschen. Mehr dazu findest du hier.
2. Meditiere das Gedankenchaos weg
Verweilen wir bei der Achtsamkeit.
Meditation als Achtsamkeitstraining wird bereits seit mehreren Tausend Jahren dazu genutzt, den Kopf frei zu bekommen und die innere Ruhe zu finden.
Außerdem hat Meditation noch eine Reihe von anderen Vorteilen, von denen du ganz nebenbei profitieren würdest.
Finde eine bequeme Sitzposition, schließe deine Augen und fang an deine Gedanken zu beobachten.
Ja, einfach nur beobachten, ohne mit ihnen zu interagieren. Sobald ein Gedanke aufkommt, betrachte ihn und lasse ihn schließlich los.
Alternativ kannst du dich auch einfach auf alle deine Sinne konzentrieren. Versuche zu erfassen was du riechst, was du hörst, spürst usw. Auch so verlegst du dein Bewusstsein in den gegenwärtigen Moment und trainierst deinen “Achtsamkeitsmuskel”.
Schon nach zehn Minuten reichen aus, um zu entspannen und das Chaos im Kopf zu beseitigen.
Wenn du kompletter Neuling in Sachen Meditation bist, empfehle ich dir, mit einer geführten Meditation anzufangen. Dabei wirst du durch deine Meditation begleitet und alle Unsicherheiten am Anfang werden dir genommen.
Hier eine schöne geführte Meditation für einen freien Kopf:
4. Geh raus in die Natur
Hast du schon Mal beobachtet, dass wir Menschen in Stresssituationen immer an die frische Luft müssen?
Ob eine heftige Diskussion auf der Arbeit oder ein Streit mit dem Partner, ich persönlich verspüre immer den Drang raus zu gehen und fühle mich danach viel besser und entspannter.
Probiere es Mal aus.
Sollte Mal wieder dein Kopf platzen, gehe raus (am besten in einen Park/ Wald) und lasse dich von der Natur beim Abschalten helfen.
Du darfst dich jedoch nicht komplett auf die Umwelt verlassen. Wenn du nämlich rausgehst, aber noch immer in deinen Gedanken verweilst, bleiben deine Gedanken genau so chaotisch wie zuvor.
Du musst dich voll und ganz auf die Natur einlassen. Spüre den leichten Windhauch, genieße bewusst die frische Luft, beobachte die Wolken.
Versuche so viele Muster und Prozesse der Natur mitzunehmen wie möglich.
Beobachte den “Fluss des Lebens”, der sich in der Natur widerspiegelt.
Ich bekomme dabei oft ein Gefühl der Verbindung zur Erde, zu allem, vielleicht auch zu meinem höheren Selbst. Ich verspüre die Unendlichkeit.
Welche Probleme können da noch wichtig erscheinen?
5. Bewege deinen Körper
Wenn wir schon beim Thema “Draußen” sind.
Ein Workout an der frischen Luft hat einen Kopf noch nie geschadet.
Explodiert dein Kopf mal wieder? Dann hüpfe doch in deine Sportklamotte und bewege deinen Körper auf eine beliebige Art und Weise.
Selbstverständlich musst du dazu nicht aus dem Haus. Eine kurze Tanzsession zu Hause reicht meist schon aus, um den Kopf frei zu bekommen.
Besser noch: Gehe joggen im Wald oder verbinde dich durch eine Yoga-Sequenz mit deinem Körper.
Konzentriere dich nur auf deinen Körper, den Energiefluss und deinen Atem.
Bewegung wird nicht nur deine Gedanken zur Ruhe bringen. Du profitierst nebenbei auch von niedrigeren Cortisol Werten und Endorphin Ausstoß.
6. Schreibe deine Gedanken auf
Willst du deine Gedanken sortieren und deinen Kopf frei bekommen?
Dann solltest du es ausprobieren, deine Gedanken aufzuschreiben.
Nimm dir einen Zettel und Stift und fange einfach an zu schreiben, was dir eben so durch den Kopf geht. Du musst dir nichts überlegen und auch keine schönen Formulierungen ausdenken.
Die Magie beginnt, wenn du loslässt und einfach drauf losschreibst.
Einerseits hast du so die Möglichkeiten deine Gedankengänge zu strukturieren und Probleme priorisieren.
Andererseits schweben sie dann auch nicht mehr wild in deinem Kopf, du musst nicht weiter an ihnen festhalten, denn sie sind aufgeschrieben.
Natürlich kannst du diese Praxis auch auf das nächste Level befördern.
Beginne damit, deine Gedanken täglich aufzuschreiben. Lege dir dazu ein Journal (o.a. Tagebuch) zu und nimm dir jeden Morgen oder Abend die Zeit, deine Gedanken dort festzuhalten.
Du weißt am Anfang nicht, was du in dein Journal schreiben sollst?
Hier kommen etwas Inspiration für dich:
- Drei Dinge, für die du dankbar bist
- Fragen an dich selbst
- Deine persönlichen Lebensziele (wenn du sie nach Lebensbereichen aufteilst, ist es noch einfacher sie zu setzen, hier erfährst du wie)
- Eine/ mehrere deiner Visionen
- Was macht dich glücklich?
- Persönliche Erfolge
- Selbstreflexion
- Deine Herausforderungen
- Schöne Momente
- Lebensphilosophien
- Mantras und Affirmationen
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Du wirst merken, sobald du anfängst zu schreiben, kommen die Ideen von ganz alleine. Dein Ideenfluss wird dich dazu verleiten, stundenlang zu schreiben.
Den Kopf frei bekommen und sich weniger Sorgen zu machen sind Angewohnheiten, welche du dir mit etwas Zeit und Übung antrainieren kannst.
Nutze diese Tipps für einen sofortigen Effekt, praktiziere sie aber auch regelmäßig, um langfristig einen klaren Kopf zu behalten.
So wirst du in der Lage sein, deinen Schwierigkeiten mit einem ruhigen Geist zu begegnen und du lernst Probleme besser zu lösen.
Du profitierst von mehr Balance im Leben und spazierst entspannt durch den Alltag.
Welchen Tipp hast du bereits ausprobiert?
Hast du andere Methoden um den Kopf frei zu kriegen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Ich freue mich auf einen Austausch in den Kommentaren. 🙂
Asja Pyzhova
Dickerbuddha Autorin
Asja liebt und lebt die Themen Persönlichkeitsentwicklung, gesunde Lebensführung und Spiritualität. Sie teilt ihr Wissen und ihre Erfahrungen super gern und ist stets auf der Suche nach neuer Inspiration.