Breathwork Übung – Erfahrungsbericht Sommer 2018

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Breathwork kann als spirituelle Praxis zusammen mit Yoga und Meditation eingeordnet werden. Die Essenz: Der Mensch hat alles Notwendige in sich selbst um zu Glück und Erfüllung zu gelangen. Breathwork ist nur eine mächtige Technik dorthin.

Das nachfolgende Video ist ein Mitschnitt einer Breathwork Session von Niraj Naik, gehalten während der Mindvalley University 2018 in Tallinn. Ich saß während dem Vortrag vorne links in einer der Beanbags und konnte mich entspannen. Wie viel die Leute auf den Stühlen von der Übung mitgenommen haben kann ich nicht sagen. Ich empfehle eine entspannte Haltung während der Übungen. Die Qualität des Videos ist nicht die Beste, aber man bekommt einen guten Einblick davon, um was es bei einer Breathwork Übung eigentlich geht.

Meine Erfahrung mit Breathwork

Während die Sitzung oben mehr als Vortrag zu verstehen ist, habe ich zusätzlich noch an einer kleineren Session teilgenommen. Diese private Breathwork Einheit war in Eigenregie von einer Teilnehmerin der Konferenz organisiert. Ein lokales Yogastudio stellt für uns die Räumlichkeiten. 

Die Erwartungshaltung

Am Ende eines langen Konferenztages mit vielen neuen Eindrucken war ich bereit mich auf den Heimweg zu machen und einfach nur zu schlafen. Ich war K.O. Auf der Suche nach ein paar vertrauten Gesichtern, um vielleicht doch noch etwas Gesellschaft fürs Abendessen zu finden, traf ich auf eine Gruppe, die sich gerade am Unterhalten war. „Kommst du auch gleich noch zur Breathwork Session?“

Der Workshop war 10 Minuten Fußweg entfernt in einem Yogastudio, was extra für den Workshop angemietet wurde. Das Studio lag auf meinem Heimweg. Ich würde also erstmal nichts riskieren mitzukommen.

Über die letzten Tage hatte ich schon öfters was über Breathwork gehört. Eine Art Atemmeditation, die den Atmenden ein High bescheren kann und Glücksgefühle auslöst. Warum also nicht mal ausprobieren?

​​​​​​​Der Ablauf

Der Workshop fand in kleiner Runde mit etwa 15 Leuten statt und wurde von einer zertifizierten Breathwork Lehrerin angeleitet. Im Eingangsbereich des Yogastudios zogen wir unsere Schuhe aus und folgten der Lehrerin in den Raum des Geschehens. 

Breathwork Erfahrungsbericht Instructor

Der Raum war spirituell buddhistisch eingerichtet und hatte keine Fenster. Eine Seite war mit einer Wandtapete mit einem Wald tapeziert (siehe Bild). Yogamatten und Kissen standen für alle zur Verfügung. Wir Teilnehmer bildeten einen Sitzkreis. Unsere Lehrerin sprach ein paar einleitende Worte, in denen wir aber noch keine Atemtechniken anwendeten. 

Breathwork Session Studio

Vertrauen und Wohlbefinden

Als Nächstes standen wir alle auf und räumten die Kissen und Matten auf die Seite. Es war an der Zeit sich zu bewegen. Wir liefen ohne wirkliches Ziel durch den Raum und machten dabei folgende Übungen.

  • Oberkörper lockern und ausschütteln
  • Arme strecken und Oberkörper dehnen
  • Lautes Gähnen
  • Tiefes Einatmen mit einem langen ahhhh beim Ausatmen
  • Gegenseitiges Umarmen. In der Umarmung atmen beide kräftig ein uns aus.

Das ganze fand relativ geordnet und unter Anleitung der Lehrerin statt. Ziel war es die Gruppe aufzulockern, sich näherzukommen und etwas Nähe zu schaffen.

Im nächste Teil bildeten wir Paare und fragen uns gegenseitig nach unseren größten Freuden und Inspirationen.

  • What excites you most?
  • What inspires you most?

Jeder Frage wurde je Person etwa 2 Minuten gegeben. Im Anschluss wurde getauscht und das Gleiche mit neuem Partner gemacht. 

Nach 3 Runden kamen wir alle wieder im Sitzkreis zusammen. Es folgte eine Vorstellungsrunde aller Teilnehmer. Jeder sagt kurz wer er war, was er hoffe aus der heutigen Session mitzunehmen und was er bereit ist der Gruppe zu geben. 

Interessanterweise fand jeder Teilnehmer andere Worte für was er nehmen und was er geben wollte. Die Gruppe gab jetzt bereits ein sehr vertrautes Gefühl. Die Atmosphäre war zum Wohlfühlen. Ich hatte zu allen Teilnehmern ein Vertrauen aufgebaut, auch wenn ich die Mehrheit der Teilnehmer vor dem Workshop noch nicht kannte.

Die ersten Atemzüge

Endlich war es an der Zeit zu atmen. Ich erinnere nicht mehr genau die Reihenfolge, aber der nächste Abschnitt war ein bunter Wechsel zwischen Atmungstheorie und –praxis. Alle Übungen wurden im Sitzen durchgeführt. Wir übten:

Mehr Informationen über die einzelnen Techniken findest du in meinem Beitrag über Atemmeditation – 5 Atemübungen beschrieben.

Hier fing es an verrückt zu werden

In der nächsten Phase legten wir uns auf die Yogamatten. Unser Puls war durch die langsame kontrollierte Atmung der Vorübung bereits etwas heruntergefahren. Die Lehrerin verteilte Decken damit wir nicht frieren. Es wurde Meditationsmusik abgespielt.

Was als Nächstes geschah, ist simple und gleichzeitig faszinierend. Wir machten im gleichmäßigen Rhythmus tiefe Atemzüge durch die Nase.

Kräftig ein – und wieder aus – kräfrig ein – und wieder aus…

So ging das einige Wiederholungen lang angeleitet, bis wir einfach in unserem eigenen Tempo fortführen sollten.

Bereits nach wenigen Atemzügen konnte ich ein Kribbeln in meinem Körper spüren. Uns wurde nicht gesagt wie lange diese Übung andauern würde und ich hatte den Ehrgeiz, wenn schon dann alles und komplett mitzumachen. Trotz des unbekannten Kribbelns atmete ich kräftig weiter. Ich musste mich förmlich zu der kräftigen Atmung zwingen.

Das Kribbeln wurde immer stärker. Zusätzlich konnte ich meine Füße und Hände nicht mehr spüren. Meine Finger, Hände und Unterarme fingen an zu krampfen. Jetzt wurde es mir zu viel. Ich beendete die intensive Atmung und ging in eine flache „normalere“ Atmung über

Einerseits war ich vollkommen bei Bewusstsein, gleichzeitig fühlte es sich an als würde ich träumen. Ich war glücklich und verwirrt zur gleichen Zeit. Meine Gefühlslage in dem Moment zu beschreiben ist mir kaum möglich. Die Tagträume gingen einfach weiter, nur ab und an unterbrochen von meinen Gedanken wie lange die Übung wohl noch andauern würde und wie lange es wohl dauern würde bis meine Hände nicht mehr verkrampft wären.

Nach etwa 45 Minuten wurde die Musik langsam leise gedreht und das Licht wieder etwas heller. Sanft wurden die Teilnehmer zurück in die Realität geholt. 

Ende des Workshops

Eine kleine Feedback- und Erfahrungsrunde schloss die Session ab. Die Teilnehmer waren durch die Reihe weg von dem Erlebnis begeistert. Ich erinnere mich, wie der Teilnehmer neben mir nach der letzten Einheit sein Notizbuch zückte um seine Gedanken festzuhalten. Von anderer Seite wurde berichtet, dass eine Teilnehmerin gerade die Lösung auf eins ihrer langwierigen Probleme gefunden hatte.

Der Rest, zu dem ich mich auch zähle, war einfach nur überwältigt von dem erlebten. Wir alle hatten Momente großen Glücks und Freude empfunden.

Als letzten offiziellen Programmpunkt bildeten wir eine Menschenkette und wickelten uns zu einem Menschenkringel zusammen um eine große Umarmung zu formen. 

Völlig erschöpft vom Tag ging es für mich dann endlich nach Hause. Der Workshop hatte insgesamt knapp 3 Stunden gedauert.

Krampfende Hände

Auch wenn ich der einzige während dieser Breathwork Session war, der von solchen Krämpfen berichtete, ist es eine regelmäßig auftretende Geschichte. Im nachfolgenden Video wird es auf gleiche weise erklärt, was auch mir nach der Session gesagt wurde.

Zum Abschluss

Das Erlebnis war also super intensiv und eine komplett neue Erfahrung für mich. Ich habe gelernt wie leistungsfähig Breathwork ist und wofür es alles eingesetzt wird. Dazu gehört

  • Entspannung
  • Selbstheilung
  • Manifestierung von Wünschen
  • Bewusstseinsschärfung
  • Bessere körperliche, geistliche und emotionale Gesundheit

Für mich gilt. Nach nächste Mal möchte ich die Übungen aber nicht in einem geschlossenem Raum ohne Fenster, sondern lieber im freien machen. 

Breathwork im freien

Axel-Autor-DickerBuddha

Axel Grünert

autor bei dickerbuddha

Axel meditiert seit 2010 mal mehr, mal weniger. Achtsamkeit ist für ihn nicht nur die Meditation, sondern eine Lebenseinstellung. 

Kontakt: axel@dickerbuddha.de